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Projekt „Inclusive First Aid“ trifft sich zur zweiten Arbeitssitzung in Kopenhagen

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Vom 8. bis 10. August fand in Kopenhagen ein Arbeitstreffen von „Inclusive First Aid“ (INFA) statt. Gastgeber war die Dänische Volkshilfe (DPA). INFA ist ein von Erasmus+ kofinanziertes Projekt, das die Praktiken der Samariterorganisationen bei der Erste-Hilfe-Ausbildung für Menschen mit Behinderung sammelt und überprüft.

Bei einem früheren Treffen in Florenz hatte die Projektgruppe allgemeine Punkte erörtert und festgelegt, welche Grundsätze beim Angebot von Erste-Hilfe-Ausbildungen für Menschen mit Behinderung zu beachten sind. Bei der Definition dieser Grundsätze arbeiten die SAM.I.-Partner des Projekts mit mehreren Behindertenorganisationen zusammen, die jede im Projekt vorgestellte Praktik noch einmal zur Gelegenheit für Rückmeldungen erhalten, bevor sie in die, gegen Ende des Projekts zu erstellende, Best-Practice-Broschüre einfließen kann.

In Kopenhagen wurde der aktuelle Stand der Erste-Hilfe-Ausbildung für Menschen mit Behinderung von der Dänischen Volkshilfe (DPA) vorgestellt.

Das dänische System für die Erste-Hilfe-Ausbildung enthält viele Bestimmungen, die die Erste-Hilfe-Ausbildung für Menschen mit Behinderung erleichtern. Die regulären Kursmaterialien wurden bereits mit Blick auf Barrierefreiheit entwickelt. Das Hauptkursbuch ist in leicht lesbarer Sprache verfasst und steht den registrierten Kursteilnehmenden zusätzlich als Hörbuch zur Verfügung. Auch die Zertifizierung, ein schwieriges Thema, da die Zertifikate oft in Details definiert sind, die bei genauer Beachtung den die Barrierefreiheit des Lernens einschränken, wurde bereits berücksichtigt. Grundsätzlich erlauben dänische Erste-Hilfe-Bescheinigungen eine differenzierte Aussage über die absolvierten Lernresultate des Kurses, und im üblichen Fall des Führerscheins gilt die Erste-Hilfe-Anforderung auch als erfüllt, wenn der reguläre Kurs aufgrund einer Behinderung nicht entsprechend der Bedingungen des Mainstream-Kurses absolviert werden kann.

Dennoch sind Menschen mit Behinderung in der Erste-Hilfe-Ausbildung in Dänemark statistisch gesehen unterrepräsentiert. Zu den diskutierten Punkten zur Verbesserung dieser Situation gehörten die Öffentlichkeitsarbeit bzw. eine bessere Kommunikation über die Verfügbarkeit von Kursen, um Menschen mit Behinderung zu ermutigen, Erste Hilfe zu lernen, aber auch eine bessere Ausbildung der Lehrenden. Inklusionskurse und die tatsächliche Nutzung der Vorteile der relativ günstigen Rahmenbedingungen mit den vorgefertigten Materialien und dem flexiblen Zertifizierungssystem sind nur eine Fußnote im pädagogischen Teil der Erste-Hilfe-Ausbilderausbildung. Folglich werden die Lehrenden nicht so selbstbewusst sein, Kurse für Auszubildende mit einer Behinderung anzubieten, wie sie es sein könnten und sollten. Diese und andere Diskussionspunkte werden in den Praxisbericht aufgenommen, bevor er auf der nächsten Sitzung des INFA-Projekts überprüft wird.

Die nächste INFA-Sitzung, die in Kiel (Deutschland) stattfinden wird, wird die Praktiken der Ortsverbände des Projektpartners ASB vorstellen.