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Zivil- und Katastrophenschutz

Zivilgesellschaft im Zivil- und Katastrophenschutz

Im Oktober 2001 richtete die Europäische Kommission das EU-Katastrophenschutzverfahren (UCPM) ein. Das Verfahren zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen den EU-Ländern und den neun Teilnehmerstaaten im Bereich des Katastrophenschutzes zu verstärken, um die Prävention, die Bereitschaft und die Reaktion auf Katastrophen zu verbessern. Die EU-Mitgliedstaaten und die teilnehmenden Staaten stellen dem Europäischen Katastrophenschutzpool (ECPP) nationale Ressourcen für den Katastrophenschutz zur Verfügung und können im Notfall Hilfe anfordern.

Die nationalen ZIvil- und Katastrophenschutzsysteme in Europa sind sehr unterschiedlich, was die operativen Strukturen und Strategien angeht – mit der Ausnahme, dass sie alle von der Arbeit qualifizierter Freiwilliger und vor Ort tätiger Organisationen der Zivilgesellschaft abhängen.

Das Netzwerk von SAMARITAN INTERNATIONAL umfasst sowohl Mitglieder, die im Rahmen des UCPM registriert sind, als auch Mitglieder, die außerhalb des Unionsverfahrens Zivil- und Katastrophenschutz und -hilfe leisten.

Die Katastrophenhilfe erfordert die kurzfristige Verfügbarkeit von Personal und materiellen Ressourcen. Angesichts der zunehmenden Häufigkeit und des Ausmaßes von extremen Wetterereignissen, die ganze Regionen betreffen, wird grenzüberschreitende Hilfe im Zivil- und Katastrophenschutz immer notwendiger. Gerade bei Naturkatastrophen ist das Ausmaß der Auswirkungen kaum vorhersehbar. Deshalb ist es unerlässlich, über ausreichend Personal in Form von Freiwilligen zu verfügen, die entsprechend ausgebildet sind und je nach Bedarf die erforderliche Hilfe leisten können.

Der Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Bereich des Katastrophenschutzes ist für das Netzwerk SAMARITAN INTERNATIONAL ein wichtiges Thema, nicht nur um bewährte Praktiken auszutauschen und voneinander zu lernen, sondern auch um in Notfällen auf bi- oder multilaterale Kontakte zurückgreifen zu können, um schnell und unbürokratisch Unterstützung aus dem Netzwerk zu erhalten.

SAMARITAN INTERNATIONAL erkennt zwar an, dass sich das Katastrophenschutzverfahren der Union in erster Linie auf die nationalen Kontaktstellen stützen muss, ist jedoch der Ansicht, dass die Organisationen der Zivilgesellschaft eine immer wichtigere Rolle bei der Katastrophenvorsorge und -bewältigung spielen werden, insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen des Klimawandels.

SAMARITAN INTERNATIONAL setzt sich daher für einen strukturierten Dialog auf europäischer Ebene zwischen der Europäischen Kommission, den nationalen Behörden und der im Katastrophenschutz tätigen Zivilgesellschaft ein, um ein umfassendes Zivil- und Katastrophenschutznetzwerk weiter zu verbessern und auszubauen. Darüber hinaus werden spezielle EU-Finanzierungsinstrumente benötigt, um die Arbeit der Zivilgesellschaft in diesem Bereich zu unterstützen.