Innovation in Erster Hilfe und Rettung beim SAMARITAN Forum 2015

Rund 200 Teilnehmer aus zehn Nationen waren vom 28. bis 29. August 2015 zu Gast beim SAMARITAN Forum in Bozen. Das internationale Samariter-Treffen war dieses Jahr Innovationen in der Ersten-Hilfe und im Rettungsdienst gewidmet. Die Teilnehmer tauschten sich zudem über die Herausforderungen in der Freiwilligenarbeit und in der Nothilfe aus.

Veranstaltet wurde die Fachkonferenz in der Europäischen Akademie EURAC in Bozen. An dem privaten Forschungszentrum im Herzen der Alpen erarbeiten Wissenschaftler aus aller Welt Lösungen für die dringendsten Probleme unserer Zeit und kooperieren dabei u.a. mit dem Europarat.

Die internationale Fachtagung wurde im Rahmen des 50. Geburtstages des Südtiroler Weißen Kreuzes abgehalten. Der Landesrettungsverein, der seit 1998 Mitglied bei SAM.I. ist, war Gastgeber des 8. SAM.I.-Forums.
In Fachvorträgen informierten öffentliche und technische Partner wie das Definetz, einer gemeinnützigen Organisation in Deutschland, die sich seit fünf Jahren mit Früh-Defibrillatoren beschäftigt, über die neusten Technologien in der Ersten-Hilfe und im Rettungsdienst. Vorgestellt wurde in diesem Zusammenhang die Defikopter-Drohne.
Diese neue technische Errungenschaft fliegt Defibrillatoren schnell zu Patienten – etwa in unwegsames Gelände – um das Herz wieder in den richtigen Takt zu bringen.

In vertiefenden Workshops diskutierten die Mitglieder der europäischen Samariterorganisationen die großen Hoffnungen in diese neuen Technologien und beleuchteten zudem die europäischen Herausforderungen im Katastrophenschutz. Großes Anliegen der Samariter-Organisationen ist es, die Notfallprozesskette vor allem auch für Menschen mit Behinderungen inklusiver zu gestalten.
Unter dem Motto „Erste-Hilfe von Anfang an“ tauschten sich die Partner außerdem über Erfahrungen in Erste-Hilfe-Ausbildungen für Kinder und Schulen aus.

Im Anschluss an die Konferenz feierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit weiteren Gästen aus Verband und Politik gemeinsam den 50. Geburtstag des Weißen Kreuzes. 500 Gäste stießen auf dem Dach der Landesgeschäftsstelle auf den runden Geburtstag und die Erfolgsgeschichte des heimischen Rettungsdienstes an.

Während der Feier übergaben Stephanie Havekost, Projektkoordinatorin im SAM.I. Generalsekretariat, und Michael Schnatz, ASB-Projektkoordinator Auslandshilfe, den SAMARITAN‘s B.E.S.T. local. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis ging in diesem Jahr an den Gastgeber, das Weiße Kreuz.
Gesponsert wird das Preisgeld bereits im dritten Jahr vom Union Versicherungsdienst.
Den Scheck überreichte Herr Manuel Mayrl von der Ecclesia Group aus Klausen.
Auch der überreichte Pokal hat eine ganz besondere Bedeutung. Mit großem Engagement fertigte die ASB-Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Zeesen bereits zum dritten Mal in Folge den Award für die Verleihung an.

Den Preis nahm u.a. Barbara Siri, Präsidentin des Weißes Kreuzes, sowie Ivo Bonamico, Direktor des Weißen Kreuzes und SAM.I.-Generalsekretär, entgegen. Ausgezeichnet wurde das Engagement des Weißen Kreuzes, Kindern Erste-Hilfe von Anfang an zu lehren. Vom Kindergarten bis zur Oberschule werden die Kinder in Erster-Hilfe unterrichtet und ausgebildet und das Engagement der Jugendlichen im Verband gefördert.

Im Rahmen des SAMI-Forums tagte auch der Beirat von SAMARITAN INTERNATIONAL. Er wählte Renata Penazzi, Geschäftsführerin des ASSR aus der Slowakei und ASB-Bundesgeschäftsführer Ulrich Bauch einstimmig in das SAM.I.-Präsidium. Beide betonen, dass sie sich vor allem auch für eine zukünftig verstärkte Kooperation in der Flüchtlingshilfe einsetzen wollen.

Fotos: WK/Philipp Franceschini